„Ehemaliges Pförtnerhäuschen“
Vorschlag einer Installation für das Projekt Folly. Orte zum Verweilen

 

Das Projekt „Ehemaliges Pförtnerhäuschen“ soll einen Widerspruch zwischen heute und der Vergangenheit erzeugen. Dabei werden verlassene Dokumente der Industriekultur verwendet um einen Denkanstoß zu geben, wie sich unsere Kultur mit ihren Vorstellungen und Wünschen in einem bestimmten Zeitabschnitt verändert hat. Einiges hat an Bedeutung verloren, wird nicht mehr gebraucht, anderes ist weiterentwickelt worden als Grundlage der gegenwärtigen Existenz. Wie hat sich im bezeichneten Zeitraum unser Denken geändert, was hat sich inzwischen geschichtlich ereignet, gibt es heute Parallelen zur Vergangenheit oder sich durch die Geschichte ziehende Gemeinsamkeiten? Können wir die Änderungen, die geistig oder formal sind, verstehen?

Zur technischen Realisierung: Es wird das vorhandene Pförtnerhaus einer Industrieruine verwendet welches ein plastischer Körper und Bildträger wird. Das Haus kontrollierte den Zugang zur Anlage und ist jetzt Mittelpunkt meiner Arbeit. Schornstein und Dach werden begradigt, Tür und Fenster zurückgesetzt vermauert. Das Haus wird als plastischer Körper behandelt, sowie allseitig neu verputzt. Das Innere wird vernachlässigt weil es nicht mehr zugänglich ist. So entsteht ein Kontrast zur übrigen verfallenen Anlage. Nach der baulichen Fertigstellung des Körpers werden die zwei der Straße zugewandten Schauseiten mit einer über Eck laufenden geometrisch- abstrakten Malerei versehen. Das Motiv soll ein maßstabsgerecht vergrößerter fiktiver Architekturplan nahe dem Entwurf sein. Er wird in den Farben schwarz- weiß ausgeführt und entsprechend meiner Arbeitsweise mit hoher handwerklicher Präzision realisiert. Ich hoffe, dass so ein interessanter Kontrast innerhalb des Bildes durch die Bemalung über Eck, sowie den zurückgesetzt vermauerten Flächen, einerseits und andererseits zu den angrenzenden verfallenen Gebäuden insgesamt entsteht.

Volker Leonhardt

Vita

1963

geboren in Leipzig, arbeitet und lebt in Berlin

 

1900-1995

Studium der Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, Klasse Prof. Arno Rink und seinem Assistenten Neo Rauch

1995-1997

Meisterschülerstudium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Klasse Prof. Rolf Münster

1997

Abschluss als Meisterschüler

 

Ausstellungen (Auswahl)

2009

Ausstellungsbeteiligung, Galerie Art Aquabit, Berlin; Art Karlsruhe, Einzelstand gefördert durch den Senat von Berlin

2008

Wandmalerei, BOX 117, Berlin; vertikal horizontal, Friedman Galerie Projekt, Berlin (E); 21 Kunstschaffende aus Deutschland, Frankreich, Österreich, Schweiz; Haus der Kunst, Chur, Schweiz

2007

Neue Arbeiten, Werkstatt für künstlerische Lithographie, Berlin

2006

Neue Arbeiten, Galerie delta35, Berlin

2004

And the air is clear - a new spirit in formalism, Galerie Markus Richter, Berlin

2003

Rund ums Bild, Kunstraum B2, Leipzig

2002

Malerei, Galerie Interdruck Schipper+Paditz, Leipzig , 2001; Ausstellungsbeteiligung, Galerie Petra Lange, Berlin

1999

Vorab, Kunstraum B2, Leipzig

1998

Ausstellungsbeteiligung, Artco Galerie, Leipzig

1997

Meisterschülerausstellung, Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig

1996

Galerie der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (mit Daniel Schörnig)

 

www.volker-leonhardt.net